Industrielle Abluftreinigung – was ist das eigentlich?

Luftreinigung ist ein wichtiger Bestandteil industrieller Prozesse, um entstehende Schadstoffe zu minimieren. Effiziente industrielle Abluftreinigung spielt eine entscheidende Rolle, um die Freisetzung von Schadstoffen in die Luft zu verhindern, die Nachhaltigkeit sowie den Gesundheitsschutz zu erhöhen und gesetzliche Vorgaben wie die Schadstoffgrenzen nach TA-Luft einzuhalten. Doch wie genau funktioniert industrielle Abluftreinigung überhaupt? Und warum ist Luftreinigung in vielen Branchen unverzichtbar für den Schutz von Gesundheit und Umwelt?

Warum Abluftreinigung notwendig ist

In vielen industriellen Prozessen entstehen Schadstoffe, die die Luftqualität beeinflussen und neben negativen Auswirkungen auf die Umwelt auch die Gesundheit beeinträchtigen. Ohne geeignete Maßnahmen gelangen Luftschadstoffe wie flüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds, VOC), Feinstaub, Partikel und andere Emissionen ungehindert in die Atmosphäre. Moderne Systeme für die Abluftreinigung helfen, diese Schadstoffe zu minimieren und damit nicht nur regulatorische Vorschriften zu erfüllen, sondern auch die Luftqualität und die Arbeitssicherheit nachhaltig zu erhöhen.

Industrieabluftreinigungsanlagen bauen Schadstoffe mit einer nahezu 100 %igen Effizienz aus der Luft ab und verwandeln Schadstoffe außerdem in frei verfügbaren Wärmestrom. So wird die Freisetzung von Schadstoffen verhindert und deren Menge in der Luft minimiert. Anlagen für die industrielle Abluftreinigung übernehmen diese Aufgaben flexibel und effizient – direkt dort, wo Luftschadstoffe entstehen: vor Ort in industriellen Betrieben unterschiedlicher Branchen.

CX-Anlage Luftreinigung industrielle Abluft
TX-Anlage Luftreinigung industrielle Abluft

Wie industrielle Abluftreinigung funktioniert

Abluftreinigungsanlagen können direkt in industriellen Anlagen implementiert werden und nehmen nur wenig Platz in Anspruch. Unsere Systeme für die industrielle Abluftreinigung sind elektrisch betrieben und kombinieren die Vorteile von Katalyse und Wärmespeicherung. Wir bieten Anlagen sowohl für die thermische Abluftreinigung als auch für die katalytische Abluftreinigung an.

Im thermischen Verfahren werden die Schadstoffe durch Verbrennung aus der Abluft eliminiert. Für die Reinigung von VOC werden die Schadstoffe in der Abluft durch hohe Temperaturen in unschädliche Substanzen umgewandelt, was zu einer Reinigung der Luft führt. Hierbei nutzen unsere Anlagen folgende gängige thermische Verfahren:

  • Regenerativ-thermische Oxidation (RTO): Die Wärme wird aus dem Abgasstrom zurückgewonnen, um den Energieverbrauch zu minimieren.
  • Thermisch-rekuperative Oxidation (TNV): Die entstehende Wärme wird genutzt, um die Abluft vorzuwärmen und so den Energieverlust zu reduzieren.
  • Direkt befeuerte thermische Oxidation: Dieses Verfahren setzen wir vor allem ein, wenn eine besonders hohe Temperatur erforderlich ist, um etwa hartnäckige Schadstoffe abzubauen.


Anlagen nach dem katalytischen Verfahren und der katalytischen Nachverbrennung (KNV) setzen stets einen Katalysator ein, der die benötigte Aktivierungsenergie für die Oxidation oder Minimierung von Schadstoffen reduziert. Dadurch können die Schadstoffe bereits bei niedrigeren Temperaturen effizient umgewandelt werden. Dies führt zu einer erheblichen Energieeinsparung. Wir verwenden Katalysatoren sowohl in Oxidations- als auch in Reduktionsprozessen, um einen höchstmöglichen Abbau der Schadstoffe bei gleichzeitig minimalem Einsatz von Energie zu gewährleisten.

Vorteile der Abluftreinigung in der Industrie

Unsere Anlagen für die industrielle Luftreinigung bieten zahlreiche Vorteile, dazu gehören etwa:

  • hohe Effizienz: nahezu vollständiger Abbau von Schadstoffen mit über 99 %
  • Kosteneinsparung: Reduzierung der Betriebskosten um bis zu 90 %
  • Umweltfreundlichkeit: Verringerung der CO2-Emissionen um bis zu 70 %
  • platzsparendes Design: bis zu 40 % weniger Aufstellfläche erforderlich
  • modulare Bauweise: flexibel erweiterbar und anpassbar an individuelle Kundenanforderungen für eine maßgeschneiderte Lösung für die Abluftreinigung
  • effizienter Teillastbetrieb: frei adaptierbarer Volumenstrom von 0 bis 100 %
  • einfache Installation: Plug and Play, zudem leicht integrierbar in vorhandene Systeme
  • niedriger Energieverbrauch bei hoher Abbaurate
  • nahezu vollständige Wärmerückgewinnung: kein Wechsel der Adsorbenzien, keine Entsorgungskosten, geringer Aufwand für Personal, keine Stillstandzeiten
  • elektrische Betriebsweise: keine Nebenprodukte aus Gasbrennern
Techniche Zeichnung Industrieabluftreinigung

Abbaubare Schadstoffe

Industrieabluftreinigungsanlagen verhindern die Freisetzung von einer Vielzahl von Schadstoffen, darunter:

  • flüchtige organische Verbindungen (VOC): VOC-Emissionen sind gasförmige oder verdampfte Schadstoffe und entstehen in vielen industriellen Prozessen.
  • Kohlenstoffdioxid (CO2): Durch die hohe Effizienz der Anlagen wird der CO2-Ausstoß signifikant reduziert.
  • Stickoxide (NOX): Durch niedrige Betriebstemperaturen und spezielle Katalysatoren werden NOX-Emissionen minimiert. Durch selektive katalytische Reduktionen lassen sich NOX außerdem in unschädlichen Stickstoff umwandeln.


Beispiele spezifischer abbaubarer Schadstoffe:

  • Monomere, Butadien und Weichmacher
  • Methanol, Ethanol und andere Lösemittel
  • Formaldehyd, Klebstoffe und Epoxide
  • Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff
  • Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylole

Anwendungsbereiche der Industrieabluftreinigung

Systeme für die industrielle Abluftreinigung finden in zahlreichen Branchen Anwendung. Dazu gehören beispielsweise:

  • Chemie- und Pharmaindustrie: Prozesse wie Syntheseverfahren und Wirkstoffherstellung erzeugen diverse gasförmige Schadstoffe sowie Restgase.
  • Öl- und Gasindustrie: In Produktions- sowie Lagerungsprozessen entstehen Gase und Dämpfe. Oft bleiben zudem Restgase zurück.
  • Laserprozesse: Beim Schneiden, Schweißen und Sintern werden Schadstoffe freigesetzt.
  • Druckindustrie: Verfahren wie Verpackungsdruck, Tiefdruck oder 3D-Druck setzen Lösemittel und andere flüchtige Verbindungen frei.
  • Kunststoffindustrie: Bei Prozessen wie Extrusion, Spritzguss und Granulierung entstehen VOCs und Weichmacher, die effektiv entfernt werden müssen.
  • Oberflächenbearbeitung: Beschichtungs- und Lackierprozesse führen zu geruchsintensiven Abluftströmen.