TA-Luft und GIRL: wie moderne Systeme für die Abluftreinigung beim Einhalten der Schadstoffgrenzwerte in der Industrie helfen

Die Anforderungen an den Immissionsschutz steigen stetig – nicht zuletzt durch die Novellierung der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA-Luft) und die damit verbundene rechtskräftige Integration der Geruchsimmissions-Richtlinie (GIRL) in die Verwaltungsvorschrift im Jahr 2021. Die Anforderungen an den Immissionsschutz werden strenger, die Genehmigungsverfahren komplexer: Die Vorgaben durch TA-Luft und GIRL einzuhalten, ist ein wichtiger Bestandteil für Umweltschutz und Gesundheitsschutz in der Industrie, kann die Betreiber industrieller Anlagen aber auch zunehmend vor Herausforderungen stellen. Mit den verschärften Regulationen, die etwa Schadstoffgrenzwerte neu geregelt haben, wurde aber gleichzeitig auch eine klare Leitlinie für eine moderne und nachhaltige Produktion gesetzt. Systeme für die Luftreinigung und industrielle Abluftreinigung können dabei helfen, die Vorgaben von TA-Luft und GIRL einzuhalten und den Ausstoß von Schadstoffen erheblich zu reduzieren.

Die neue TA-Luft – was ist das eigentlich?

Die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft ist ein zentrales Regelwerk des Immissionsschutzes in Deutschland. Sie konkretisiert die Anforderungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) für genehmigungsbedürftige Anlagen und legt fest, wie Emissionen von Luftschadstoffen zu minimieren sind. Ziel ist es, Mensch und Umwelt vor schädlichen Auswirkungen zu schützen und langfristig die Luftqualität zu verbessern. Das Regelwerk der TA-Luft richtet sich an Genehmigungsbehörden und legt den Stand der Technik für fast 50.000 genehmigungsbedürftige Anlagen in Deutschland fest.

Am 1. Dezember 2021 trat eine Novellierung der TA-Luft in Kraft, die erstmals seit 2002 tiefgreifende Änderungen vornahm. Mit der Novelle wurden zahlreiche EU-Vorgaben in nationales Recht umgesetzt sowie Anpassungen an den aktuellen Stand der Technik vorgenommen.

Was wurde durch die Novellierung der TA-Luft 2021 neu geregelt?

  • Grenzwerte wurden verschärft, vor allem für krebserregende, toxische oder schwer abbaubare Stoffe.
  • Neue Stoffe wie Benzol, bestimmte Dioxine und Furane, polychlorierte Biphenyle sowie Benzo(a)pyren und Feinstaubpartikel der Fraktion PM2.5 wurden in den Anforderungskatalog aufgenommen.
  • Weitere Stoffe wie beispielsweise Formaldehyd wurden in ihrer Gefährdung neu eingestuft.
  • Der Anwendungsbereich wurde erweitert, u.a. auf Holzpellets- und Schredderanlagen sowie Biogasanlagen.
  • Emissionen sollen nun häufiger gemessen werden, teilweise nun jährlich statt nur alle drei Jahre.
  • Die Geruchsimmissions-Richtlinie (GIRL) wurde rechtskräftig in die Verwaltungsvorschrift integriert. Dass die bereits zuvor bestehende Richtlinie seitdem verpflichtend umzusetzen ist, erhöht den Einfluss von Geruchsemissionen auf die Genehmigungspraxis deutlich.

Für wen gelten die Anforderungen der neuen TA-Luft?

Betroffen sind sowohl neu geplante Anlagen als auch viele Bestandsanlagen. So sind die verschärften Anforderungen der TA-Luft für ab dem 01.12.2021 erstmalig beantragte Anlagen anzuwenden. Laufende Genehmigungsverfahren für Anlagen mit einem vollständigen Genehmigungsantrag vor dem 1. Dezember 2021 wurden noch nach alter TA-Luft 2002 zu Ende geführt.

Für Bestandsanlagen wurden Sanierungsfristen für die Nachrüstung von Anlagen geregelt. Die erste Sanierungsfrist für die Nachrüstung von Anlagen mit geringem technischem und organisatorischem Aufwand ist bereits abgelaufen. Für solche Anlagen galt eine Sanierungsfrist von drei Jahren bis zum 1. Dezember 2024. Unter diese Sanierungsfrist fiel etwa die Umstellung auf emissionsärmere Brenn- oder Einsatzstoffe oder die Verbesserung der Wirksamkeit vorhandener Abgaseinrichtungen. Für die Nachrüstung von Anlagen, die bis zur Neuregelung dem bisherigen Standard der TA-Luft entsprachen, bleibt mit der allgemeinen Sanierungsfrist noch bis zum 1. Dezember 2026 Zeit, um die gesetzlich geregelten Vorgaben einzuhalten. Die Modernisierung von Bestandsanlagen ist erforderlich, da die immissionsschutzrechtliche Pflicht zur Minimierung der schädlichen Umwelteinwirkungen dynamisch und der sich fortentwickelnde Stand der Technik zu berücksichtigen sind.

Von den Auswirkungen der Novellierung der TA-Luft sind unterschiedlichste Branchen betroffen. Dazu gehören beispielsweise die chemische Industrie, die Energieerzeugung, die Metallerzeugung, die Bioabfallbehandlung, die Nahrungsmittelindustrie, Recyclinghöfe, Zementhöfe oder Tierhaltungsanlagen. Zudem wurden die betroffenen Bereiche mit der Novellierung der TA-Luft wie beschrieben um Biogasanlagen, Anlagen zur Herstellung von Holzpellets und Schredderanlagen erweitert.

Was regelt die Geruchsimmissions-Richtlinie?

Im Rahmen der TA-Luft-Novelle spielt die rechtskräftige Integration der bereits zuvor bestehenden GIRL eine zentrale Rolle und beschreibt, wie Geruchsemissionen erfasst und bewertet werden. Grund für die neue, rechtskräftige Regelung ist, dass Geruchsbelästigungen aus Chemie- oder anderen Produktionsanlagen häufig zu Beschwerden von Anwohnern sowie gerichtlichen Streitfällen führen. Die Geruchsimmissions-Richtlinie besteht schon länger; als Anhang 7 der TA-Luft-Novellierung regelt GIRL den Schutz vor industriellen Geruchsbelästigungen nun aber verpflichtend bundesweit einheitlich. So sind einheitliche Standards sowie erhöhte Rechtssicherheit für Betreiber und Anwohner entstanden.

CX-Anlage Luftreinigung industrielle Abluft

Moderne Abluftreinigung als Schlüssel für Konformität mit der neuen TA-Luft

Die Novellierung der TA-Luft stellt mit verschärften Grenzwerten, höheren Anforderungen und Kosten sowie aufwendigeren Genehmigungsverfahren viele Unternehmen vor Herausforderungen. Gleichzeitig sind die neue TA-Luft und die verpflichtend integrierte GIRL aber auch eine Chance für technologischen Wandel: Wer die gesetzlichen Vorgaben umsetzt und in moderne und energieeffiziente Umwelttechnologien investiert, profitiert von erhöhter Nachhaltigkeit, langfristiger Betriebssicherheit und sogar wirtschaftlichen Vorteilen. So bietet sich die Gelegenheit, bestehende Abluftreinigungssysteme auf den Prüfstand zu stellen und durch moderne Technologien zu ersetzen – diese sind nicht nur emissionsärmer, sondern auch effizienter und zukunftssicher.

Bei der Luftreinigung werden Schadstoffe direkt aus industriellen Abluftströmen entfernt, was die Luftqualität nachhaltig und erheblich verbessert. Unsere modernen Anlagen für die Luftreinigung bieten etwa eine Abbaurate von über 99 % für Schadstoffe wie VOC (flüchtige organische Verbindungen, Volatile Organic Compounds). So werden nicht nur die Freisetzung von Schadstoffen verhindert und ein Beitrag zum Gesundheits- und Umweltschutz geleistet, sondern auch die Schadstoffe in frei verfügbaren Wärmestrom umgewandelt.

Die Luftreinigungsanlagen für die Industrie von ETS Air Systems kombinieren die Vorteile der thermischen und katalytischen Abluftreinigung und sind durch ihre modulare Bauweise flexibel erweiterbar. Die Anlagen verhindern die Freisetzung von Schadstoffen und verringern den Anteil von Schadstoffen in der Luft, wodurch die Grenzwerte und Vorgaben von TA-Luft und GIRL eingehalten werden können. Gleichzeitig reduziert der Einsatz energieeffizienter Technologie nicht nur den Schadstoffausstoß, sondern senkt auch die Betriebskosten.

Ein Vergleich zwischen der thermischen Nachverbrennung (TNV) und den Anlagen von ETS Air Systems zeigt eine verzehnfachte Wirtschaftlichkeit sowie deutliche reduzierte Kosten für die CO2-Produktion:

Tabelle Luftreinigung

TA-Luft und GIRL: Handlungsbedarf mit Perspektive

Die Novellierung der TA-Luft und die stärkere Berücksichtigung von Geruchsemissionen durch die verpflichtende Integration der GIRL in die Verwaltungsvorschrift markieren einen Wandel im industriellen Immissionsschutz. Wer rechtzeitig in geeignete Technik investiert, schützt nicht nur Mensch und Umwelt, sondern sichert auch die eigene Genehmigungsfähigkeit und Wettbewerbsposition langfristig ab.

Moderne Abluftreinigung ist damit kein reiner Kostenfaktor mehr, sondern Teil einer vorausschauenden Unternehmensstrategie, die ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Effizienz verbindet – und einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung industrieller Prozesse leistet.